Wenn ein/e Angehörige/r stirbt, ist die Bestattung Ihrer Wahl diejenige, die sich um die komplizierten Abläufe kümmert. Jener Teil, der mit der Verabschiedung zu tun hat, das Begräbnis, wird nach wie vor von Priester geleitet.
Damit das Begräbnis eine gute Möglichkeit für den Abschied werden kann, ist es ratsam sich mit dem Begräbnisvorsteher zuvor zu treffen. Die Bestattung informiert unsere Pfarrei über den Todesfall Ihres/r Angehörigen, wir geben der Bestattung schliesslich Bescheid, ob einer unserer Seelsorger an dem betreffenden Termin vorstehen kann. Auf diese Weise kommt der Kontakt zwischen Ihnen und dem Begräbnisleiter zustande.
Vor der Besprechung zum Begräbnis ist es sehr hilfreich, wenn Sie einen kurzen Lebenslauf des/der Verstorbenen anfertigen.
"Niemand lebt für sich selber; niemand stirbt für sich allein. Im Leben und im Sterben gehören wir gemeinsam zu Gott, dem Herrn über die Lebenden und die Toten."
Römer 14,7-9
2025
✞ Raymund Stoffel (14. Mai 2025)
Remo Stoffel wurde im März 1933 als erstes von acht Kindern von Aloisia und Rudolf Stoffel geboren. Er verbrachte seine Kindheit während den Kriegsjahren in einfachen, von der Landwirtschaft geprägten Verhältnissen in Visperterminen. Als in den Nachkriegsjahren Innovation und Fortschritt auch in unserer Region schnell Einzug hielten, fand auch Remo – wie rund
200 weitere Terbiner – Arbeit im Chemiewerk Lonza. Hier arbeitete er bis zu seiner Pensionierung als Chemielaborant im Schichtbetrieb.
In den frühen 60er Jahren baute er zusammen mit zwei Geschwistern ein Haus in den Furren und heiratete 1963 Antonia Kalbermatter. Mit ihr war er nun mehr als 60 Jahre verheiratet. Zusammen zogen sie vier Kinder auf: zwei Mädchen Sara und Delphine sowie zwei Buben Rainer und Ruedi.
Neben seiner Arbeit war die Landwirtschaft immer ein wichtiger Bestandteil in seinem Leben und nach der Schichtarbeit in der Lonza, war sein Tagwerk noch nicht getan. Fast jeden Tag verbrachte er mehrere Stunden mit der Vieh-oder Schafzucht– vor allem aber im Rebbau.
Zwanzig Jahre war er Mitglied der Musikgesellschaft Gebüdemalp. Sein eigentliches Hobby war aber die Jagd und oft nahm er eines der Kinder mit auf die Pirsch. Die zwei Wochen Hochjagd waren eigentlich seine einzigen längeren Ferien. Mit den Jahren und dem fortschreitenden Alter gab er die Vieh- und Schafzucht auf und er hat sich nach seiner Pensionierung 1996 auf den Rebbau konzentriert.
Ihm war es sehr wichtig, dass wir Kinder etwas Rechtes lernen und eine gute Ausbildung erhalten. Dabei hat er uns stetsgrosszügig unterstützt. Auch seine sechs Enkelkinder – Joel, Janis, Fabrice, Julia, Anna und Katharina – erfüllten ihn mit Stolz, und er freute sich sehr, wenn sie ihn besuchten. Etwas mehr Mühe bereitete ihm die Tatsache, dass alle seine Kinder das Dorf verlassen hatten und nur Sara zumindest im Wallis blieb. Erhätte es gerne gesehen, wenn jemand seine Arbeit, insbesondere im Rebbau, weitergeführt hätte, um die Traditionen des Dorfes zu bewahren. Das war ein Thema, das ihn bis zuletzt bewegte.
Bei Remo war immer etwas los: Mal wurde der Rebberg erweitert, mal ein Haus renoviert oder ein Baumgarten angelegt.Noch mit 50 Jahren machte er zusammen mit seinem ältesten Sohn Rainer den Führerschein und mit
60 renovierte er eine Alphütte. Er interessierte sich auch sehr für das Weltgeschehen und war darüber stetsgut informiert. Bis ins hohe Alter erfreute er sich bester Gesundheit und ging fast jeden Tag mit seiner Frau Antonia in den Garten oder in den Rebberg. Man kann wohl sagen, die Parmili war sein zweites Zuhause. Auch hin und wieder eine Reise an einen schönen Ort gehörte fest zum Jahresablauf. Bis letzten Sommer fuhr er noch selbst Auto – und das ganz ohne Brille! Gesundheitlich zu schaffen machte ihm nur eines seiner Fussgelenke, das mit den Jahren steifer wurde und ihm das Gehen erschwerte.
Mehrmals in den letzten Jahren hat er zu uns Kindern gesagt: ihr könnt euch auf die Pensionierung freuen, es ist wunderbarhier in Visperterminen. Letzten Sommer nach einer Lungenentzündung wurde er dann jäh aus dieser Idylle gerissen und es ging dann mit Remo und seiner Gesundheit steil bergab. Schliesslich wurde er in kurzer Zeit zum Pflegefall, was ihm sehr zu schaffen machte.
Nach einem erfüllten Leben ist Remo nach kurzer Krankheit am vergangenen Mittwoch, dem 14. Mai– dem Geburtstag seiner fürsorglichen und lieben Frau Antonia – im Alter von 92 Jahren friedlich für immer eingeschlafen. Remo hinterlässt eine Lücke bei uns, und es ist ein trauriger Moment. Doch wir finden Trost in dem Wissen, dass sein Leiden nun ein Ende hat – und in unserem Glauben, dass Remo nun im Himmel beim lieben Herrgott über uns wacht.
✞ Hubert Zimmermann (11. Februar 2025)
✞ Emil Briggeler (15. Dezember 2024)
Emil, Sohn von Luisa und Florentin, wurde in Visperterminen geboren und war tief mit seiner Heimat verbunden. In jungen Jahren erlernte er das Handwerk des Maurers bevor er später über 22 Jahre hinweg bei der Lonza arbeitete. Sein Berufsleben war geprägt von Fleiss, Ausdauer und grossem Verantwortungsbewusstsein.
Er war ein Mensch voller Leidenschaft und Engagement. Schon von jung an setzte er sich mit Hingabe ein. Ais Senn und Hirte für die Kühe und später als Schäfer verbrachte er unzählige Sommer mit der Familie im Nanztal. Auch als Gründungsmitglied der St. Jodern Kellerei oder als Fenner vom Schiessverein und aktives Schützenzunftmitglied war er stets engagiert. Emil hegte jahrelang seine Reben mit grosser Leidenschaft und verbrachte viele Stunden im Sattolti wo er mit seiner Vespa und Margaretha im Gepäck unterwegs war, welche er bereits in jungen Jahren kennenlernte.
66 Jahre lang war er mit seiner geliebten Ehefrau verheiratet - eine Ehe, in der Hingabe, Respekt und liebevolle Verbundenheit jeden Tag aufs Neue lebendig wurden. Diese Hingabe und Werte wurden stets an die Familie weitergetragen.
Gemeinsam zogen Emil und Margaretha vier Kinder gross. Marietta, Bernardo, Patricia und Patrick. Die Kinder schenkten ihm später 6 Enkelkinder und ein Urenkelkind. Die Familie stand für Emil stets im Mittelpunkt. Gemeinsam mit der Familie hat er viele tolle gemeinsame Tage verbracht. Ob im Meiggerli, im Nanztal oder Zuhause - stets wurde bereits beim Betreten der Wohnung Trockenfleisch und Chuchisuppa aufgetischt.
Die Familie war und blieb Emils grösster Schatz, sein "A und 0". Besonders in der Weihnachtszeit leuchtete Emils Herz am hellsten. Mit grosser Freude und stets einem breiten Lächeln packte er die Geschenke im Kreise seiner Familie aus, wodurch diese Zeit zu einem unvergesslichen Höhepunkt für alle wurde.
Er war ein Mensch mit feinem Gespür für die wahren Werte und strebte nach dem Glück und erkundigte sich stets nach dem Wohlsein seiner grossen Familie.
Er mochte den Schalk, den Witz und die Leichtigkeit, mit denen er seine Mitmenschen ansteckte.
Emil war ein Mensch voller Leidenschaft. Während er im Winter vor dem Fernseher gebannt die Skirennen verfolgte, füllten im Alltag die Klange der Jodelmusik sein Herz mit Heimatgefühl. Auch Abends konnte eine Runde Rumikub mit seiner Ehefrau nie fehlen bei dem sie aus Spass gelegentlich schummelten und dabei gemeinsam herzlich lachten.
Sein Glaube und sein stetiges Gebet gab ihm Halt und liess ihn die einfachen Dinge schätzen, wie die gemeinsamen Mahlzeiten mit der Familie.
Sein Leben war ein unaufdringliches Zeugnis von Dankbarkeit, Liebe und Bodenständigkeit, Emil hinterlasst uns ein Beispiel dafür, wie reich ein Dasein sein kann, wenn wir die Menschen um uns schätzen, Traditionen pflegen, Gottes Schöpfung achten, den Glauben im Herzen tragen und uns an den einfachen Dingen erfreuen.
Kurz vor seinem 93. Geburtstag ist er zuhause, mit einem letzten innigen Dankeschön an alle friedlich eingeschlafen.
Heute nehmen wir Abschied von Emil. Wir lassen ihn in Gottes Hände zurück, im Vertrauen darauf, dass er nun geborgen ist. Dankbar blicken wir auf sein Leben zurück - ein Leben, das uns lehrt, was wirklich wichtig ist.
Ruhig und dankbar,
bist du durchs Leben gegangen. Ruhig und dankbar,
hast du deine Arbeit verrichtet.
Ruhig und dankbar,
bist du deiner Familie mit viel Herzlichkeit begegnet. Ruhig und dankbar,
bist du nun von uns gegangen. Wir vermissen dich.
✞ Serafina Stoffel (7. Dezember 2024)
Äs isch der üsdrücklich Wunsch far Serafina gsi, der Lebenslöif schlicht und eifach z haltu.
Schlicht und eifach!
D Serafina isch am 07. Juli 1942 ine Unrustalle zur Wält cho. Schi het an arbeitsrichi Kindheit im Dienst fa der Famili, zämu mit ihre 6 Gschwisterte verbracht.
I de junge Jahr het schi denn uf Saas Fee chännu ga schaffu und isch da innera chleinru Pension ga hälfu.
Sobald jedoch wieder Hilf netig isch gsi, isch schi zrugg uf Tärbinu fer de Eltru mim hirtu ga z hälfu.
Am 28. April 1967 het schi denn mit dum Herbert chännu Hochziit fiiru.
1970 sind der Florian und der Stefan zur Wält cho. Zwei Jahr speter ich, und der Carlo isch de 1977 giboru. Zämu mim Herbi het de d Serafina die 4 botsche in üs hittiger Sicht bescheidene finanzielle Verhältnis mit viel Arbeit im Garte, uf de Matte oder inne Räbe grosszoge.
Schlicht und eifach isch aber z Läbe nid immer mit der Serafina umgangu. Ich deichu beispielswiis a die Ziit, wa der Stefan so schwer erkrankot isch und de fa isch gangu isch. Oder wa der Papa körperlich immer schlächter zwäg isch gsi, schi innu so lang wies gangu isch deheimu unnerstützt het, bis er de vor güet 7 Jahr gstorbu isch – churz nadem die beide no hent chänne Goldigi Hochziit fiiru.
Öi am eigundu Körper het schi scho einiges miessu durchmachu. Der Krebs isch nid numu eismal diagsnostiziert worde. Nei grad viermal inne letztschte güet 10 Jahr - mit Chemotherapie und allem was derzüo keert.
An andra Mänsch wäri schlicht und eifach dra zerbrochu oder hätti der Gläubu anu liebe Gott verloru. Nid aber d Serafina. Schi het jede Schicksalschlag mit stoischer Rüeh ertreit und het ihri herzensgüet Wesensart nie verloru. Jede und jedi, wa d Möglichkeit het kä, mit der Serafina is Gspräch z cho - het das chännu gspiiru. Dass d Serafina so an liebe Mänsch isch, häni scho zu Läbziite fa mehrere Persone keehrt.
D Serafina het immer gseit, we si so zrugglueget het: «Güets hei wiär öi kä». Da deichi bispielswies a schlichti und eifachi Jassträffu, z Zämucho mit de Jahrgänger oder die Ziite im Nanztal, wo schi und z Herbi mit güete Kollege hent d Schaf ghjetot. Schi het öi sehr gäru gsungu und isch langi Ziit aktiv im gmischtu Chor gsi. Nid z letzscht isch ihra d Famili wichtig gsi, für die schi immer alls gä het.
D Serafina het nie Angscht vor dum Tod kä, darfer isch irosch Glöibu annu Herrgott viel z’stark gsi. «Mu müess gar nid so Angst vor dum Tod hä – Dana uber hets mittlerwiila öi afa flotti Gsellschaft» het schi mal gseit.
I de Letzschte Jahr het schi bi de Verabschiedige immer wieder folgundi Wort mit ufu wäg gä: « Häbet an anand fescht Sorg und gniessets!» Wiär verabschiede isch hittu far Serafina. Und öi da soll gältu. «Gniess dü Serafina, jetz der wohlverdient Himmel. D Gsellschaft da, soll ja nid schlächt sii. Und mit diär isch schi jetzt, schlicht und eifach no besser.
Danke – Danke fer alls!