Wenn ein/e Angehörige/r stirbt, ist die Bestattung Ihrer Wahl diejenige, die sich um die komplizierten Abläufe kümmert. Jener Teil, der mit der Verabschiedung zu tun hat, das Begräbnis, wird nach wie vor von Priester geleitet.

Damit das Begräbnis eine gute Möglichkeit für den Abschied werden kann, ist es ratsam sich mit dem Begräbnisvorsteher zuvor zu treffen. Die Bestattung informiert unsere Pfarre über den Todesfall Ihres/r Angehörigen, wir geben der Bestattung schließlich Bescheid, ob einer unserer Seelsorger an dem betreffenden Termin vorstehen kann. Auf diese Weise kommt der Kontakt zwischen Ihnen und dem Begräbnisleiter zustande.

Vor der Besprechung zum Begräbnis ist es sehr hilfreich, wenn Sie einen kurzen Lebenslauf des/der Verstorbenen anfertigen.

2021


✞ Paul Stoffel (2. Oktober 2021)

Paul wurde am 24 Mai 1932 geboren in einer Grossfamilie mit 7 Kindern. Es war eine harte Zeit dazumal, sein Vater, d’s Bärnardsch Josi hat als Spaltsager Häuser gebaut aus Baumstämmen. In dieser schwierigen Zeit musste Paul als Jugendlicher wie andere auch in einer etwas reicheren Familie in Betten für 6 Jahre gegen Kost und Logie arbeiten. Obwohl er von dieser Familie gut behandelt wurde, waren es für ihn verlorene Jahre in der wichtigen Ausbildungszeit.

Danach durfte Paul in der Lonza eine Lehre als Anlagenbauer machen, da er jedoch schon zu alt war, musste er eine doppelt so lange Lehrzeit akzeptieren. In der Lonza hat er während den Mittagspausen in der Kantine eine Frau kennen- und liebengelernt, diese liebe Frau Margrit hat er dann im Jahre 1964 als eines der ersten Hochzeitspaare in der neugebauten Kirche geheiratet. Nach der Hochzeit wurden Paul und Margrith in den Jahren 1965, 1967 und 1970 mit den drei Söhnen Beat, Ralph und Franz-Josef beschenkt.

Paul war immer interessiert etwas Neues zu lernen, er hat sich in den nachfolgenden Jahren weitergebildet als Vorabreiter und Werkmeister. Da die Lonza prosperierte, gab es immer neue Projekte mit grösseren Teams, die er leitete. In den Teams gab es mehr und mehr italienische Arbeiter aus Domodossola, daher hat Paul in seiner Freizeit im Selbststudium Italienisch gelernt mit Kursen ab Tonband.
Paul hat mit Margrith in seiner Freizeit auch eine Landwirtschaft betrieben mit Kühen, Wiesen, Gärten und Reben. Um die Arbeit zu erleichtern, hat er jeweils verschiedene Maschinen und Arbeitshilfen entwickelt.  Als Beispiel hat er zusammen mit seinem Bruder Bernhard einen alten Fiat Topolino von Schrottplatz erworben und daraus ein landwirtschaftliches Fahrzeug mit Pritsche konstruiert. Nach einem Unfall mit Totalschaden hat er daraus wieder ein komplett neues Fahrzeug hergestellt.

Er war ein leidenschaftlicher Tüftler und Erfinder für technische Lösungen und Maschinen. Es ist wohl kein Zufall, dass alle drei Söhne Ingenieure geworden sind, sie haben sicher ein paar Gene von Paul geerbt.
Schon früh hat Paul sich für die alte Tradition des Glockenspiels Tschingillu interessiert, er hat die alten auf Tonband archivierten Melodien mit Hilfe von Musikern Notenform gebracht.  1984 hat er zusammen mit seinem geliebten Bruder Bernhard im Kirchturn für den neuen Glockenstuhl das Glockenspiel installiert, aus diesem Grund wird sein Sohn Ralph zum Ausklang des Trauergottesdienst für die Anwesenden Tschingillu. Und auch der Hahn auf der Spitze des Kirchenturms, den Paul im Jahre 1964 hergestellt und dort installiert hat, wird uns jeden neuen Tag an Paul erinnern.

In der Lonza hielt der Computer immer mehr Einzug und Paul hat die neuen Herausforderungen mit Interesse angenommen. Jedoch wurde er immer mehr beeinträchtigt von seinen Sehproblemen. Er war daher froh, sich mit 62 pensionieren zu lassen und sich auf die privaten Tätigkeiten zusammen mit Margrith in der Landwirtschaft und seiner mechanischen Werkstatt daheim zu konzentrieren.
Paul war stolz, jedes Jahr in seinem Keller selbst Wein herzustellen und Schnaps zu brennen, in den letzten Jahren mit viel Unterstützung von Margrit und Ralf.

Im 24 Mai 2014 durften Paul und Margrith die goldene Hochzeit im Restaurant Gebidem feiern zusammen mit Peter und Agnes, die auch gleichzeitig in dieser Kirche 50 Jahre zuvor geheiratet haben.
Paul hatte sein Leben lang immer eine positive Einstellung, er war stets freundlich und hilfsbereit, auch wenn es darum ging, etwas für das Gemeinwohl zu tun.

Die letzten Jahre durfte Paul zufrieden und guten Mutes daheim in seiner gewohnten Umgebung zusammen mit Margrith verbringen, die beiden waren über alle die Jahre immer ein sehr enges Team und haben am gleichen Strang gezogen. In den letzten Jahren nahm leider die körperliche und geistige Stärke von Paul ab, er wurde mehr und mehr von der heimtückischen Krankheit Demenz beeinträchtigt und Margrith hat ihn mit viel Liebe und Geduld daheim betreut.

Am Samstag 2 Oktober 2021 ist Paul infolge eines Sturzes relativ schnell im Spital Visp gestorben.

Wir behalten Paul als stets positiven, liebenswürdigen, geselligen und hilfsbereiten Menschen in Erinnerung.

«Es ist egal, zu welchem Zeitpunkt man einen Menschen verliert, es ist immer zu früh und es tut immer weh»


✞ Helen Zimmermann (29. August 2021)

Wenn nach einem langen Leben ein Mensch stirbt ist es wie das letzte Kapitel in einem Buch, das das Leben schrieb. Das letzte Kapitel ist nicht unerwartet, es gibt kein plötzliches Ende, sondern das erwartete Ende. Wie genau der Schlussteil geschrieben ist konnten wir nicht wissen, doch haben wir schon seit längerem gesehen, dass nicht mehr viele Seiten im Buch übrig waren. In dieser Geschichte kommen wir alle, die wir hier sind vor. Und umgekehrt, spielte Helen in all unseren Lebensgeschichten eine Haupt- oder Nebenrolle.

Helen ist zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Selina am 19. Dezember 1928 in Visperterminen als Tochter von Alois und Marie geboren. Zusammen mit ihren Geschwistern Josef (der schon im Jugendalter verstarb), Leo, Stanislaus, Anna, Selina, Robert und Lia erlebte sie eine, durch die Landwirtschaft geprägte, Kindheit. So wie es in der Zeit üblich war.

Die obligatorische Schulzeit absolvierte sie in Visperterminen. Sie hat uns manchmal erzählt, dass die Klosterfrauen, die ihre Lehrerinnen waren, auch streng sein konnten. Dennoch fand Sie ihr ganzes Leben Halt in der Katholischen Kirche.

Im Mai 1956 feierte Helen mit Kasimir Hochzeit, woraus die 6 Kinder Aurelia, Romana, Doris, Arthur, Helmut und Gerald entsprangen. Gerald ging nach einem Tag zu seinem Schöpfer heim – in die Engelschar. In den ersten Jahren der jungen Familie kümmerte sich Helen noch um die kleine Landwirtschaft, mit ein paar Kühen, zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Selina. Gesundheitliche Gründe zwangen sie diese aufzugeben und sie war fortan einfach «Mutter».

Es gab natürlich auch turbulente Kapital mit 5 Kindern daheim, Garten und gesellschaftlichen Aktivitäten so z.B. als Kasimir Gemeinderat war oder dann Hauptmann der Schützenzunft. In den Jahren da wir Kinder alle in der Ausbildung oder bereits im Berufsleben waren, konnte es schon auch rundzugehen: ein ständiges Kommen und Gehen, Wäsche abladen und wieder weg. Da war unsere Mutter immer der ruhende Pol und immer da. Wenn wir mal nach Hause kamen und sie war nicht da, weil sie irgendwelchen Arbeiten im Garten oder anderswo verrichtete, war das für uns bereits eine kleine Katastrophe. Das «immer da sein» war für uns Kinder, und sicher auch für die Enkelkinder ein wertvolles Gut.

Es hat sie nie in die grosse Welt hinausgezogen. Der Tärbiner Berg war immer ihr Daheim und das genügte ihr. Dazu gibt es eine Anekdote: Bereits nach dem Tod von Kasimir, sie war sicher über 70, war sie einmal mit Selina und Medard bei Arthur Berchtold in der Aare zum Essen eingeladen. Später hat sie uns von diesem schönen Ausflug erzählt und gesagt, dass sie das erste Mal in der Aare war. Kaum zu glauben! Die Welt war für unsere Mutter wirklich noch eine grosse. In den Jahren um 2000 als Helmut berufshalber in Irland wohnte, versuchten wir ihr eine Reise dorthin schmackhaft zu machen. Sie werde sicher nie in ein Flugzeug steigen, was sie auch nie tat, alles überzeugen und erklären half nichts.

Lange Jahre war sie recht fit, dennoch kommt das Alter auf seine Weise, unausweichlich, langsam und leise. Der Gang in die Kirche wird beschwerlicher, wir Kinder sorgten uns immer mehr, wenn sie trotz Schnee aus dem Haus ging. Das Gedächtnis wird vergesslicher, das gestrige wird durch Geschichten aus der Vergangenheit bis hin zu Kindheit verdrängt. Während all diesen Jahren wohnte Aurelia und Mutter zusammen, was unserer Mutter ein unbeschwerliches Leben ermöglichte. Nach einem Knochenbruch hat Romana unsere Mutter mehrere Monate bei sich daheim gepflegt, eh sie wieder fit genug war in ihr Haus zurückzukehren. Dort wurde sie von ihren Töchtern mit Unterstützung von den Söhnen über ein Jahr gepflegt. Nach einem erneuten Spitalaufenthalt war der Weg zurück ins eigene Heim nicht mehr möglich. Im Altersheim Hengert wurde sie die letzten zweieinhalb Jahre vom ganzen Team sorgsam und würdevoll betreut und gepflegt. Ein herzliches Vergelt’s Gott an das Hengert Team.

Am Sonntag (29.August 2021) um die Mittagszeit war es dann soweit, dass sie mit der Zuversicht der Auferstehung ihr langes irdisches Leben dem Herrn in die Hände legte.

So schliessen wir dieses Buch einer kleinen Geschichte aus unserem Dorf. Es war kein Krimi und auch kein Abenteuerroman – es war «Ihre Geschichte» und Teil unserer Geschichte. Erinnern wir uns nicht nur an das letzte Kapital, sondern auch an ihre Kindheit, die Zeit des jungen Paares Kasimir und Helen, die Familiengründung, die Jahre in der sie uns eine sorgsame Mutter und Grossmutter und Urgrossmutter war, später als sie ihren Mann und unseren Vater Kasimir aufopfernd gepflegt hat und auch die glücklichen Jahre danach mit den Jasskolleginnen, im Kreise ihrer Zwillingsschwester Selina und im Kreise der Kinder, Enkelkinder und ihren Familien.


 ✞ Anna Abgottspon (08. Juni 2021)

Obschon es scheint, als hätte Anna vor dem Fegefeuer Angst gehabt, gibt es dafür nach menschlichem Ermessen keine Gründe. Anna verbrachte ihr langes Leben im Weinberg Gottes; niemand hat gezählt, wie viele hundert Male sie den Weg von der Wildy ins Dorf und weiter in die Site unter die Füsse nahm, in diesem täglichen Auf und Ab vollzog sich ihr strenges Erwerbsleben, das sie unverdrossen, ja mit Elan und Freude bestritt.

Anna wurde als zweites Kind von Leo und Marie Abgottspon-Kreuzer am 17. 9. 1923 in Visperterminen geboren; Berta war zu diesem Zeitpunkt 1 Jahr alt; es folgten drei Brüder im Zweijahresrhythmus 1925 Oskar, dann Martin und Josef. Die siebenköpfige Familie wuchs in Harmonie auf, ihr Lebensmittelpunkt war das Chrizji; dieser stille Ort zog alle ihr ganzes Leben lang an; ausser Martin hatten alle dort Wiesen, Gärten und einen Stall. Materiell ging es der Familie  -  auch in den Kriegszeiten – ganz gut.

Das einschneidende Ereignis, das Annas Leben prägte, war der Tod ihrer Mutter Marie im Jahre 1953; die beiden Schwestern Anna und Berta machten es sich nach diesem Schicksalsschlag zu ihrer Lebensaufgabe, den Haushalt des Vaters zu führen, während die drei Söhne sich noch vor 1956 verheiratet haben. Und ihr Haushalt bestand nicht nur aus Kochen und Abwaschen; sie führten den landwirtschaftlichen Betrieb, Leo allein hätte das nie geschafft. Mit den Erträgen aus der Landwirtschaft bestritten sie ihr Auskommen. Das reichte für ein Leben in Sparsamkeit und Demut. Drei Kühe, ein Kalb und mindestens eine Ziege; Getreidefelder und einige Rebstücke boten wenige Möglichkeiten für grosse Sprünge, Anna hat die Grenzen des vorderen Vispertales kaum je überschritten; sie musste zudem ungleich stärker anpacken, weil Berta hauptsächlich den Haushalt besorgte, sie selbst also vornehmlich die Feldarbeit leisten musste.

Aber Anna klagte nie, die beiden Schwestern, die durchaus Verehrer hatten, verzichteten auf die Gründung einer eigenen Familie und lebten bis 1971 mit Vater Leo zusammen und danach in ihrer geschwisterlichen Hausgemeinschaft; der Alltag bestand aus Arbeit von morgens bis abends; Anna klagte nie, sagte ich -  im Gegenteil - sie betrachtete alles, was die Natur bietet, also auch die mühselige Arbeit, als Geschenk Gottes. Beim «Wässeru» musste wirklich jeder Grashalm ausreichend Wasser bekommen -genau gleich beim Mähen und Heuen: Da sammelte sie jeden Halm ein und sagte dabei, wir dürfen kein Geschenk Gottes verachten, nicht selten zu unserem Ärger, denn so wurden wir mit der Arbeit nie fertig. Am Schluss holte sie sich die grünen Büschel, die von der Mähmaschine nicht erfasst wurden, füllte die Tschiffra -  «Weisch, das ist es Fäschtässu fer d’Geiss»….

Als sie die Landwirtschaft aufgaben, verschrieben sich die beiden ganz dem Gebet und dem Spiel, Anna wurde zu einer leidenschaftlichen und erfolgreichen Jasserin; mir hat sie öfters schwärmerisch vom «troggu» erzählt -  aus früheren mir unbekannten Zeiten natürlich. Sie lernte im Altersheim andere Spiele kennen als den Schieber, auch diese spielte sie erfolgreich und mit Freude.

In den letzten Jahren, als sie die 90 überschritten hatte, musste sie immer wieder unbequeme Bekanntschaft mit kleineren Gebrechen machen; aber sie verlor den Mut nie, jammerte nicht, auch wenn sie in letzter Zeit auf die Frage, wie es ihr gehe, sagte: «Jawa, nää, wies chunt.» Bis vor kurzem war sie im Kopf sehr klar und hatte ein sehr gutes Gedächtnis, das Laufen hinwiederum wurde zunehmend zum Handicap; an die Gehhilfe mit dem Rollator gewöhnte sie sich schnell.

Wir alle sind traurig, mit Anna hat uns ein Mensch verlassen, der uns Demut und Bescheidenheit vorlebte und in ungebrochenem Gottvertrauen die Tage lebte, oft verschmitzt lachen und scherzen konnte und zufrieden war; nie haderte sie mit dem Schicksal, denn sie fand all ihr Leben und ihr Auf und Ab am Terbinerhang als Aufgabe Gottes. Sie möge in Frieden ruhen.


✞ Julius Stoffel (05. Juni 2021)

Papa Jules

Denk dir ein Bild. Weites Meer.

Ein Segelschiff setzt seine weissen Segel

und gleitet hinaus in die offene See.

Du siehst, wie es immer kleiner wird.

Wo Wasser und Himmel sich treffen, verschwindet es.

Da sagt jemand: Nun ist es gegangen. Ein anderer sagt: es kommt.

Der Tod ist ein Horizont und ein Horizont ist nichts anderes als die Grenze unseres Sehens. 

Wenn wir um einen Menschen trauern, freuen sich andere, ihn hinter der Grenze wiederzusehen.

Wie vill Liit erwartent ischu Vater ächt danauber? Das ischt isch immer wieder zicho, ine letschtu Täg und Nächt, wa wier ihnu uf schinum letschtu Wäg bigleitot hei.  Wier si trürig inu la z ga. Aber äs treschtot an biz z deichu, dass uf der annner Sita etlis wartet , ver ihnu z bigriessu.

Ische Vater, der jules, z Schülti ischt am 26.Dezember 1928 hie z Tärbinu giboru. Är ischt der Sohn vam Josef- Marie Stoffel  und dum Marie gsi. Är het 7 Gschwisterti kä. 4 derva,  der Erwin, Alex, d Ida und ds Josephine sind scho in junge Jahru  gstorbu. Ja wier si scho früoh gwalchoti cho heder in a hüfo Situation gseit.

Zämu mit schine Brieder Herbert, Richard und Otto ischt är z Tärbinu üfgwachsu. Schine Vater z josumarie het die Post kä. Äbu, z poscht Josi Und die Büobu hent miessu hälfu die Post üsträgu, As paar mal het der Vater z cherli gmacht bis ambri ini Barmili und uber d Stale wider amiocha. Als botsch ischt är eu Geisshirt  gsi. Fer as paar centime und der Spiis im Rucksack het är die Geisse va verschiedne Familinu ghietot. Verlicht het das Training derzüo bigitreit, dass är bis ins hoch Alter va 90 wirklich an goldigi Gsundheit het kä. Wier hei der Vater bis de eiguntli nie chrank gseh.

Näbu der Post het schine Vater, z josumarie, eu an chleine landwirtschaftliche Bitrieb gkä wie das damals ischt üblich gsi. Denu het de der Vater ubernu. Eiguntli hengi är anz gäru d Lehr als Automechaniker gmacht. Aber hienta chunnts äbu annerscht als giplant.

Am 7. Mai 59 het är die Germana Heinzmann gheiratu. Zämu mit 4 andre Parlinu heint schii Hochziit gfiirot. Das müoss as rächts Fäscht gsi si. Das hei wier aber no nit mitvercho. Wier di Daniela, derHans Ruedi, di Caroline, di Gisela und der Christof si de vorzüu na in die Famili dri giboru wordu. Der Vater  ischt isch immer an güote Vater, an giote Berater und Bistand in alle Läbenslage gsi. Är het das immer mit änz vil Gspiri gmacht, so dass wer eiguntli immer hei gwisst was wer selle, aber nit ds Gfühl hei kä wier miesse. Eu fer schini 11 Enkelchind ischt är  epper Bsundrigs gsi. Schi hend inu gäru kä und är schi.

Der Vater ischt nid nummu fer d Famili da gsi. Är het schich eu immer fer die Gmeinschaf ingsetzt und ischt  fer a schupo Arbeite z hä gsi. Na dum Fierabund het är in weiss nit weflig  kommissione mitgschaffot und so d verändrige va ischum Dorf hütnoch miterläbt und mitgstaltot.

Eu ganz offizielli Üfgabe het är ner Gmeind kä:  als junge Ma isch är als Gmeipräsidänt inu Gmeirat gwählt wordu. Na dem Amt het är de di ganzu Schriiberie wiitergfiert und ischt Gmeindschriber wordu.  Bis zer Pensionierig  ischt är mit grossum Engegment und Härzblüot im Isatz gsi.

Är ischt eu Zivilstandsbeamte gsi. 2 Täg vor schiner Pensionierig heder no ds letschtoscht Parli zämu gigä. Är ischt stolz gsi uf die Ûfgab und no fascht stolzer ,dass d allermeischtu Parlini wa är verheiratot het immer no zämu sind.

Der Vater ischt an Person mit viel Härz und vil Humor gsi. An churze Hengert und an träffunde Spruch hend mengi Situation und Bigägnig mit imu giprägt. Schini Rüoh und schini Art z Läbe so z näh und z akzeptierun wies chunt, het imu und eu iisch in a hüfo schwere Momäntu gholfu, so eu bim Tod va ischer Mioter vor 8 Jahru. D Freundschaft mit dum Werni ischt sicher eu eppis speziells gsi. Wier sii dankbar, dass schii anand ds Aleinzigsii heint chännu erliechtru.

Gselligkeit, Fründschafte, zämu si mit der Famili, gmietli eppis Feins assu und trichu na dum Motto Eppis Güots und deschi gnüog, das sind Sache, wa immu sind wichtig gsi. Die het är isch vorgläbt und die hei wier härzli gäru ubernu und scho wider an ischi Chind wiitergigä. So läbt der Geischt vam Vater in a hüfo Sache wiiter.

Eine seit: Jetz ischt är gangu – und an andre seit: Liog abu wels da chunt!


✞ Florentin Stoffel-Zimmermann (26. Mai 2021)


✞ Margrith Zimmermann (13. Mai 2021)

 


✞ Ida Zimmermann-Karlen (07. März 2021)

 


✞ Blanka Stoffel-Zimmermann (09. Feb. 2021)

Unsere Mutter Blanka ist am 28. März 1932 als erstes von fünf Kindern von Alex und Josefine Zimmermann in Visperterminen geboren. Die Schul- und Jugendzeit verbrachte sie hier im Dorf. Als junges Mädchen half sie wie das üblich war im elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb sowie im Haushalt mit. Einen Beruf zu erlernen war zu dieser Zeit für ein Mädchen kein Thema. Nach der Schulzeit arbeitete Blanka während mehreren Jahren in Visp bei der Familie Gsponer sowie in Zermatt im Restaurant Pollux und Weisshorn.

Am 3. Mai 1957 folgte Sie ihrem Herzen und gab Erich Stoffel das Jawort. Vater hat uns erzählt, dass es nicht so einfach war, ihr Herz zu gewinnen. Aber Erich blieb hartnäckig und schlussendlich gründeten sie zwei eine Familie. Dieser Ehe entsprangen 5 Kinder, Eliane, Silvan, Armida, Bettina und Laura. Mutter und Vater hatten einen Landwirtschaftsbetrieb um die Familie zu ernähren. Was die beiden mit Bravour geschafft haben.

Nach einem Sturz im September 2019 musste sie im Spital Visp behandelt werden. Die Verlegung nach Brig war unumgänglich und die Genesung wollte sich nicht zu vollster Zufriedenheit einstellen. Schweren Herzens hat sie sich dann entschieden in ein Altersheim einzutreten. Da zu dieser Zeit nur in Zermatt ein Pflegebett frei war, wurde sie da am 25. Oktober 2019 da einquartiert. Als dann die Pflegezeit vorbei war, hat Blanka sich entschieden in Zermatt zu bleiben. Sie hat sich sehr gut eingelebt und fühlte sich wohlbehütet und zu Hause. Nach dem Sturz vor einigen Wochen mit Oberschenkelhalsbruch und anschliessender Operation in Sitten wollte die Genesung nicht wirklich eintreten. Ein Lichtblick für sie war die Nachricht, dass die Verlegung nach Zermatt bevorstand. Es gab ihr wieder Kraft und Zuversicht. Ihre Organe waren aber zu schwach und es kamen Komplikationen dazu, so dass sie uns am 9. Februar verliess.

Dank an Mutter

Es war kein einfaches gemütliches Leben, jeden Tag früh auf um die Tiere zu versorgen, zu Hause die Kinder hüten, diese dann zur Schule schicken, den Haushalt in Schuss halten und dann ihre grosse Leidenschaft der Garten. Wieviele Stunden Mutter in den Gärten Ackern gewerkelt hat, kann niemals beziffert werden.

Dein Wirkungskreis war sehr gross, du warst im Birch zu Hause, im Rohrli, ze Beitru in den Oberstalden und vielerorts mehr. Dies alles war immer mit sehr viel Arbeit für dich verbunden aber damit hast du uns Kindern auch sehr schöne eindrückliche Erinnerungen hinterlassen.

Wir Kinder erinnern uns gerne an’s Birch, war eine tolle wunderschöne Zeit, in den Oberstalden, als wir die Osternester versteckt hatten und du dich auf die Suche machen musstest um wieder was reinzulegen, damit unsere Illusion vom Osterhasen aufrecht erhalten blieb.

Sei es beim wässeru, «choru schnidu», zettu, hewu, Holz und  Strewi holen, im Garten Unkraut jäten usw. du hast uns so viel wie möglich mitgenommen uns in die Arbeiten eingeführt und uns gezeigt, von nichts kommt nichts. Jede freie Minute wurde zuerst etwas gearbeitet bevor wir auf den Gassen rumspringen durften. Damals war uns das sicher zuviel aber im Nachhinein gilt dir Mutter ein grosser Dank. Wir haben gelernt wie man ein «Bächmatti» wird, dieser Titel wird nicht geschenkt.

Deine wenige Freizeit hast du mit lismu, Gobelin sticken, häkeln und Lesen verbracht. Eine grosse Freude bereitete dir auch das Singen, weshalb du viele Jahre beim Kirchenchor aktiv tätig warst und wo du zum Ehrenmitglied ernannt wurdest.

Du hast uns nicht nur gelernt zu arbeiten, nein auch das Tanzen hast du uns beigebracht, an manchen Sonntagen hast du mit uns in der Küche getanzt und wir hatten eine perfekte Tanzlehrerin. Danke.

Gar manchen Nachmittag haben wir in der Küche gesessen, haben zusammen zum Beispiel stundenlang Bohnen eingemacht, Brezeln gebacken, Chruchtole gemacht, gute Gespräche geführt aber manchmal einfach auch nur rumgealbert und gelacht.

Deine Kinder schenkten dir 12 Enkelkinder, an welchen du sehr viel Freude hattest. Deine Enkelkinder haben sehr an dir gehangen. Gerne kamen diese zu dir auf Besuch, sei es für einen kleinen Schwatz oder auch zum Mittagessen. Deine Enkelkinder und deren Wohlergehen waren dir sehr wichtig. Auch als du im Heim in Zermatt warst, hast du dich immer wieder nach Ihnen erkundigt und hast dich stets über deren Besuch gefreut. Auch an deinen Urenkelkinder hattest du grosse Freude. Du hast dich stets gefreut über deren Besuch und du bist bei der Anwesenheit deiner Urenkel immer aufgeblüht und es hat dich sehr gefreut. Corona liess es leider nicht mehr dazu, dass du alle deine 7 Urenkelkinder sehen durftest und darüber warst du sehr traurig und hast immer gehofft, dass du dies noch erleben darfst. Da wo du jetzt bist, kannst du auf deine Kinder, Enkelkinder und Urenkelkinder aufpassen und Ihnen ein Schutzengel sein. Eines deiner Urenkelkinder sagte nach deinem Weggehen, «ich kann jetzt mehr Seich machen, Omeja ist im Himmel und passt auf mich auf».

Danke Mutter, wir vermissen dich.


✞ Gustav Heinzmann (07. Jan. 2021)

Gustav Heinzmann wurde am 23.5.1939 als zweites von 8 Kinder der Eltern Viktorina und Julius Heinzmann- Zimmermann geboren.

Die Kinder- und Jugendjahre verbrachte Gustav mit seinen Eltern und den sieben Geschwistern in Visperterminen. Nach der obligatorischen Schule konnte Gustav 1956 bei der Schreinerei Zurbriggen eine Lehre als Schreiner absolvieren. Anschliessend arbeitete Gustav fast 20 Jahre lang bei der Baufirma Imboden AG und war dort zuständig für die Schreinerei.

Am 12. April 1964 heiratete er Josepha Heinzmann. Ihnen wurden 3 Kinder geschenkt: Heidi, Gertraud und Claude. Die Familie verbrachte glückliche Jahre in Visperterminen. Da Gustav im Jahre 1979 seine Arbeitsstelle wechselte und fortan als Schichtarbeiter in der Lonza arbeitete, blieb ihm neben der Arbeit Zeit um in der Alpe Senntum sein geliebtes Sunnuhittji auszubauen. Die Alpe Senntum wurde für die ganze Familie zum zweiten Zuhause, verbrachten sie doch viel Zeit dort oben. Gustav ging sogar vom Senntum nach Visp zur Arbeit. Auch wenn er in der Lonza nicht mehr als Schreiner arbeitete, ohne seinen Meter und den Bleistift ging er nie auf die Schicht.

Neben der Arbeit in der Lonza hatte er immer alle Hände voll zu tun. In seiner Werkstatt zu Hause wurde so manche Treppe, Türe oder Nachttischji geschreinert und oft kam der eine oder andere vorbei auf einen Schwatz , um eine Bestellung aufzugeben, um fachmännischen Rat einzuholen oder kaputte Gegenstände und Werkzeuge zu flicken. So hiess es im Dorf immer wieder: Gat zum Guschti ga, der flickt de das scho.

Sein geselliges Wesen und seine Sprüche konnte manch einer aufheitern, der an der Werkstatt vorbeiging. Die einen waren nicht abgeneigt, noch mit einem Glas Wein in seinem Keller anzustossen.

Nach der Pensionierung im Jahre 2002 traf man Gustav zusammen mit Josepha oft in den Reben oder in dem einen oder anderen Garten. Trotz kleineren Beschwerden war Gustav fast täglich mit seinem Häfi unterwegs.

Grosse Freude bereiteten ihm auch die Besuche seiner fünf Enkelkinder Vanessa, Geraldine, Yannik, Anna und Julia.

Doch allmählich wurde es immer stiller um ihn, kleine Arbeiten wurden nicht mehr ausgeführt und mehr und mehr nahm das Vergessen von ihm Besitz. Nach einer Lungenentzündung, welche einen Spitalaufenthalt zur Folge hatte, konnte er nicht mehr nach Hause. Er wurde immer schwächer und konnte kaum noch laufen, und so fand er im Altersheim Englisch Gruss in Glis eine neue Bleibe. Er konnte dort durch die liebevolle Betreuung der Pfelgerinnen noch eine gute Zeit verbringen. Besonders seine Tochter Gertraud stand ihm in der Coronazeit sehr nahe und unterstütze ihn. Dies auch darum weil die regelmässigen Besuche seiner Frau nun nicht mehr möglich waren.

Anfangs Januar wurde sein Gesundheitszustand von Tag zu Tag schlechter, so dass er in der Nacht vom 7. Januar seine Seele dem Schöpfer zurückgab.

Liebe Guschti, danke fer alles, was dü fer isch gmacht hesch. Wier wärde dich immer in güöter Erinnrig bhaltu und an dich deichu.


✞ Bruno Zimmermann (06. Jan. 2021)

Bruno wurde am 15. November 1956 geboren. Als zweites Kind aus der Ehe von Longinus und Margrith wuchs er zusammen mit seinem älteren Bruder in Visperterminen auf. Schon früh musste Bruno im elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb und im Weinbau mithelfen. Gleichzeitig besuchte er die Primarschule in Visperterminen und später die Sekundarschule in Visp. Anschliessend erlernte er den Beruf als Automechaniker, welchen er mehrere Jahre ausübte.

1982 heiratete er Volken Lydia aus Glis, wo ein Jahr später Tochter Nadine geboren wurde.

In seiner Freizeit war Bruno meistens auf seiner geliebten Alpe in ne Oberu Site anzutreffen. Er lud auch gerne Vorbeiziehende spontan zu Speis und Trank ein. Er liebte es an seiner Hütte herum zu werken und auf dem Hochsitz seinen Blick in die Ferne und die umliegende Bergwelt schweifen zu lassen. Sogar ein Helikopterlandeplatz hat er sich dort oben gebaut, den er dann und wann mit einem Hubschrauber ansteuerte. Die Lizenz zum Fliegen erwarb er sich in Übersee. Er reiste dafür eigens für ein paar Monate nach Vancouver Kanada. Überhaupt hatte Bruno eine grosse Leidenschaft zu Maschinen. In den letzten Jahren schaffte er sich 2 Kleinbagger an, um damit Aufträge in den Weinbergen und der Umgebung von Visperterminen auszuführen.

In den letzten Jahren nahm sich Bruno viel Zeit um seine Mutter zu Pflegen und ihr,  wo immer er konnte, eine helfende Hand zu sein. Auch sein Bruder Adi konnte sich auf ihn verlassen. Bruno war ihm immer ein guter und lieber Bruder.

Am letzten Dienstag auf dem Heimweg sollte sein Leben ein jähes Ende nehmen. Viel zu früh verstarb er an den Folgen eines Herzinfarkts.

Wiär wünsche diär Bruno än göäti Reis, wiär wärdä dich in göätär Ärinnrig bhaltu und dich nit vergässu.


✞ Sabastian Baumgartner (04. Jan. 2021)

Unser Vater, Sebastian, auch Baschi, Bäschu genannt  wurde am 1. August 1931 in eine Künstlerfamilie hineingeboren. Mit seinen drei Geschwistern, Eltern, Tanten und Onkeln wuchs er in Bern am Ufer der Aare auf. Oft verbrachte Papi spielend die Nachmittage mit seinem Bruder Karl in den Böschungen über der Aare. Sie spielten kleine Bandenkriege oder heckten Pläne aus gegen andere Jungen. Auch Feuer faszinierte ihn schon als ganz kleiner Junge. Dies ging so weit, dass er im Keller ein kleines Feuer entfachte. Als es ihm dann doch zu ungemütlich wurde, zog er sich in sein Zimmer zurück und versteckte sich unter seinem Bett. Zum Glück konnte die Feuerwehr Schlimmeres verhindern. Der Schulstart erwies sich als schwierig. Er verweigerte die erste Zeit den Schulbesuch, da er lieber bei seiner über alles geliebten Mutter bleiben wollte. Mit der Natur fühlte Papi sich stark verbunden. So sehr, dass er regelmässig den Religionsunterricht schwänzte und lieber im Dählhölzli den Tierwärtern half. So entstand auch sein Berufswunsch, Tierarzt zu werden. Der zweite Weltkrieg mit all seinen traurigen Folgen trug sicherlich dazu bei, dass sein Traumberuf nicht in Erfüllung ging.

Das Leben hatte einen anderen Plan für ihn bereit. Er entschied sich nach der Schulzeit für eine Ausbildung zum Zahntechniker. Zum Laborinventar und Lehrmeister  Schmidlin gehörte auch ein junger Jagdhund, Zibi. Zibi vergötterte unseren Vater so sehr, dass er schliesslich bei ihm und seiner Familie lebte. Auch wir haben schöne Kindheitserinnerungen an den Hund. Das Dentallabor bestellte jeweils Gold und andere Verbrauchsmaterialien bei der Firma Michel. In dieser Firma absolvierte Marta Kempter eine Kaufmännische Lehre. Die  Bestellungen  wurden jeweils persönlich von Marta Kempter gegen Unterschrift überbracht. Dies war der Anfang einer grossen Liebe und Symbiose zwischen Marta und Papi. Eine Liebe, die sie durch 61 gemeinsame Ehejahre trug. Aus dieser Liebe entsprangen wir drei Töchter Renata, Brigitte und ich, Jeanine. Papi beschützte Mami und uns drei Töchter wie ein Löwe.

Papi war ein guter Erzähler und Unterhalter.  Er war einige Male als Conférencier mit dabei, wenn Mami und ihre beiden Schwestern Cilly und Carolina im Fleur Ballet eine Aufführung hatten. Gerne hörten wir den Erzählungen aus seinen erlebten Abenteuern  und bewegten Jugend zu, welche auch stark vom zweiten Weltkrieg geprägt war. An spannenden Geschichten mangelte es nicht… seien es  Geschichten von Überfällen, welche Mami, Papi, Annemarie und Max auf ihrer gemeinsamen Hochzeitsreise auf Ibiza oder später auch in Italien erlebten. Aber auch, wie er Menschenleben rettete und sogar dafür einen Orden bekam.  Papi war sehr hilfsbereit und setzte sich stark für seine Mitmenschen ein.

Pläne und Projekte  verfolgte er zielstrebig und ehrgeizig  mit viel Kreativität, Lebensfreude und Elan bis noch kurz vor seinem Tode. Sie waren für ihn so wichtig wie die Luft zum atmen. Während seiner Freizeit liebte er es zu töpfern. Modellieren gehörte ja zu seinem Beruf. Schöne Krüge, Töpfe, Tassen und Teller gehörten zu seinen Töpferarbeiten.  Viele dieser Arbeiten verschenkte er. Sicher sind die einen oder anderen dieser Gefässe noch in Gebrauch. Auch  schöner Goldschmuck für Mami, uns drei Töchter und liebe Verwandte kreierte er mit viel Leidenschaft. Überhaupt war er sehr grosszügig und es fehlte uns an nichts. Mit der Natur fühlten sich Papi und Mami immer stark verbunden. In den Bitzinen und in L’Escala zeugen schöne Gärten von seiner Handschrift.

Papi hinterlässt in noch vielem mehr Spuren seines Erschaffenen. Die Liebe zum Reisen  spürte er bereits früh. Eine seiner ersten Auslandreisen verbrachte er mit seinen Eltern Charles und Johanna und den drei Geschwistern Karl, Catherine und Veronika zusammen im Zelt auf der Insel Elba. Es sollten noch viele  Campingferien nach Italien, Frankreich und Spanien  folgen, welche wir mit Mami und Papi zusammen erleben durften. Papi liebte das Meer. In seinem Paddelboot  gleiteten wir oft mit ihm zusammen über die Wellen.

Er war auch ein guter Koch. Papi kochte meistens am Sonntag. Später nach seiner Pensionierung teilten sich Mami und Papi mit dem Kochen auf. In Spanien übernahm Papi die Küche, in den Bitzinen kochte Mami meistens. Papi hat noch bis vor ein paar Monaten selber gekocht und Brot gebacken.

Bis 1965 lebten wir als Familie in Freiburg. Wegen eines Stellenwechsels zu Dr. Schildknecht in Biel zogen wir nach Brügg und später nach Ipsach. Für Dr. Schildknecht arbeitete er während 35 Jahren. Jakob Schildknecht zählte zu seinen Freunden. Sie schrieben sich noch lange schöne Briefe. Papi war allgemein als guter Briefeschreiber bekannt. Auf die Pensionierung im Sommer 1996 freuten sich Papi und Mami sehr. 16 Jahre zuvor erfüllten sie sich einen grossen Traum und kauften in L’Escala Spanien ein Ferienhaus.

Während all diesen Jahren haben wir drei Töchter mit unseren Familien Ferien bei Mami und Papi in L’Escala verbracht. Ihre 8 Enkel und auch 2 von 4  Urenkelinnen und Urenkel verbrachten viele schöne unbeschwerte Stunden mit ihnen. Es ist für uns alle unser Kraftort.

Damit unsere Eltern ihre Liebsten aber doch regelmässig sehen konnten, entschlossen sie sich als schönen  Ausgleich zum Meer, eine Wohnung in den Bitzinen zu kaufen. In vielen Stunden mit viel Herzblut haben Mami und Papi ihre Wohnung in ein Schmuckstück verwandelt. Sie verbrachten jeweils die Wintermonate in den Bitzinen.  Schöne Freundschaften entstanden so über all diese Jahre hinweg. Bis im Frühling 2016 war es für uns Töchter selbstverständlich, dass unsere Eltern auch gerne grössere Reisen in weitentfernte Länder unternahmen. Mexico, Venezuela, Cuba, Cabo Verde, Gran Canaria, Madeira und Malta standen auf ihrem Radar. Ihre guten verschiedenen Sprachkenntnisse vereinfachten so die Annäherung an fremde Kulturen.

Papis liebevolle Umsorgung von Mami wurde mit der Zeit immer notwendiger. Mami sagte uns oft: «Was würde ich ohne Papi machen?». Danach wurde alles anders… Papi wich kaum mehr von ihrer Seite und begleitete sie mit all seiner Liebe bis in den Tod. Die Zeit danach hat ihn stark geprägt. Ein Teil von seiner Seele ging bereits mit ihr. Er suchte stets die Ruhe und Nähe von Mami. In L’Escala spürte er sie am meisten. Deshalb zog es ihn immer länger nach Spanien.  Während seiner Abwesenheiten in Spanien und nach dem Tod von Mami unterstützten Brigitte und Jürg Papi in seinen anfallenden administrativen Angelegenheiten. Im vergangenen Jahr verliessen ihn immer mehr seine Kräfte, dennoch reiste er wieder nach Spanien um nahe bei Mami sein zu können. Wir drei Töchter machten uns alle grosse Sorgen um ihn. Mehrmals wollten wir ihn zurück in die Schweiz holen. Die Pandemie machte alles nur noch schwieriger. Bis im vergangenen November lebte Papi noch in L’Escala. Wir wollten seinen Wunsch, seine Selbstbestimmung und Unabhängigkeit solange wie möglich respektieren. Renata und Urs holten ihn aus Spanien zurück, da sich sein Gesundheitszustand stark verschlechterte. Er war inzwischen so geschwächt, dass ein Spitalaufenthalt in Brig unumgänglich wurde. Eine Rückkehr in die Bitzinen stellte sich danach leider als unzumutbar heraus.

Papi starb im Paulusheim in Visp wo er während genau einem Monat liebevoll umsorgt wurde. Nach einem sehr aufwühlenden Jahr konnte Papi endlich etwas zur Ruhe kommen. Keine Stunde vor meinem angemeldeten Besuch am vergangenen Montag durfte Papi seiner geliebten Frau in den Tod folgen. Für mich war es wie ein grosses Geschenk, dass ich während des Nachmittages in aller Ruhe Abschied von meinem Vater nehmen durfte.


✞ Katharina Heinzmann (23. Dez. 2020)

„…Und immer sind irgendwo Spuren deines Lebens. Gedanken und Augenblicke, sie werden uns stets an dich erinnern, uns glücklich und traurig machen und dich nie vergessen lassen…“

Grossmama Kathri wurde als 2. Kind von Viktor und Anna Eyholzer-Minnig in Betten am 07. März 1939 geboren. Zusammen mit Ihren 3 Schwestern Balbina, Beata und Marie-Madlen und Ihrem Bruder Hans erlebte Sie eine schöne und zufriedene Kindheit und Jugendzeit. Nach den obligatorischen 8 Schuljahren in Betten, besuchte sie anschliessend 2 Jahre die Haushaltungsschule in Leuk.

Nach diesen Schuljahren verbrachte Sie 2 ½ Jahre bei einer Familie in Siders um Französisch zu lernen. Dann folgte eine Saison in einem Hotel in Wengen.

Anschliessend kehrte sie auf die Bettmeralp zurück und arbeitete dort im Hotel Aletsch und dann im Lädeli von Vater Viktor.

Im Jahr 1967 heiratete sie Peter Heinzmann. Zusammen haben sie Mama Sandra, Udo und Simon grossgezogen und war Ihnen eine liebevolle Ehefrau und Mutter. Während den Schuljahren ihrer Kinder verbrachten sie die Sommerferien immer in Brunnu bei Betten.

Im Jahr 1974  konnten sie zusammen mit der Familie von Schwester Marie-Madlen und Paul das gemeinsame Haus beziehen und haben dort eine schöne und glückliche Zeit miteinander verbracht.

Ab dem 01. Januar 1968 wurde das Restaurant Spycher ein Teil ihres Lebens.

Zusammen mit Grosspapa Peter war sie eine tüchtige Gastgeberin und Pizzabäckerin und hatte immer ein offenes Ohr für alle Gäste aus dem Dorf. Mit viel Sorgfalt pflegte sie auch ihr grosses Hobby die Blumen und den Garten im Chrizji.

Zudem war sie für die ganze Familie und vor allem auch für die Enkelkinder immer da und hat uns verwöhnt mit Pizza, Cholera, Praline, Schenkeli…

Bis zur Corona Zeit konnten wir Enkelkinder wöchentlich bei Grossmama Mittag essen.

Bevor etwas an die Altkleidersammlung abgegeben wurde, landete jedes kleinste Loch in der Hose auf dem Nähtisch von Grossmama. Mit grosser Liebe für die Kinder und uns Enkelkinder hat sie Kappen, Strümpfe und für Gabrielle und Larissa Röcke gehäkelt und genäht.

Am Wochenende vom 08.September 2017 konnten wir alle zusammen in Luzern die goldene Hochzeit von Grossmama und Grosspapa feiern.

Die Besuche in Wil und die gemeinsamen Ausflüge in den letzten 2 ½ Jahren nach Frankreich zur Familie von Udo und Karin, erfüllten sie mit viel Freude.Bis zuletzt hat Grossmama sich um Grosspapa Peter und uns alle bemüht und gekümmert und die Krankheit, ohne sich zu beklagen, angenommen. Am 23. Dezember ist Grossmama in den frühen Morgenstunden friedlich eingeschlafen.Wir werden die schönen gemeinsamen Erinnerungen immer in unseren Herzen behalten.


✞ Werner Studer (14. Dez. 2020)

„Das gunnu mu va Härzu“ haben wir am Telefon am häufigsten gehört, als wir seine Todesnachricht überbrachten. Der „Jung Giel“ wie sich unser Vater immer noch selbst betitelt hat - ist mit 91 Jahren von uns gegangen. Das Startnummer 4 untern den Männern hat sich vorgedrängt…

Es gibt Menschen, mit denen man gerne zu tun hat. Wir sind der Ansicht, dass unser Vater so ein Mensch war. Mit seinem Humor, seinem Schalk und seinem Witz hat er viele zum Lachen gebracht.

Sein Humor hat uns geprägt. Er verstand es, im Alltag immer wieder einen Witz zu platzieren, hatte stets einen Spruch zur Stelle, liess keine Rede unbeantwortet, oder war jemals um eine pointierte Antwort verlegen, … immer mit seinem typischen Lächeln hinter den Stockzähnen.

„Fer am Wärchtag gejts“ war sein grösstes Kompliment, wenn wir als junge Mädchen die ersten Koch- und Backversuche unternahmen. Obwohl sich unsere Kochkünste stetig verbesserten, änderte er sein schalkhaftes Kompliment nicht. Nur das Lächeln hinter den Stockzähnen wurde grösser.

Mit „ich hätti mu gigä“ motivierte er uns auf seine Art, wenn uns etwas misslang, oder wir mit uns nicht zufrieden waren. „Er het mu immer gigä“ auf dem Bau, in den Reben, im Garten oder auf seinen Wanderungen – Hauptsache er konnte draussen sein und wenn es am Schluss der kleine Balkon war. Arbeit war sein Leben. Noch letzte Woche sagte er zu Marina, als sie den Schnee vom Balkon wischen wollte: „Nimm mer nit d`Arbeijt va moru awäg“

Er war mit Leib und Seele Schütze. Das Schiessen, die Kameradschaft, der Wettbewerb waren ihm wichtig, die Freundschaftstreffen mit den Stalariejdnern waren legendär. War er mit seinem erzielten Resultat einmal nicht zufrieden, musste er sich daheim wohl oder übel unseren Kommentar „da hätti mu gigä“ anhören.

Obwohl er das Amt des Gemeinrates wirklich nicht gesucht hatte, „het er mu gigä“. Unermüdlich war er für die Belange der Gemeinde unterwegs. Er führte mit uns immer wieder politische Diskussionen. Am meisten Kritik als Gemeinderat ernte er daheim, pflegte er sagen. Das freundschaftliche Klima der Ratsherren untereinander, die gemeinsamen Feste und Ausflüge zusammen mit den Ehefrauen über die Amtszeit hinaus, wusste er zu schätzen.

Auch nach seiner Pensionierung „het er mu gigä“.  Er baute Scheune und Stall im Alpji um und schuf ein kleines Paradies für uns. Stolz konnte er fast 20 Jahre lang schis Alpji zusammen mit Mutter geniessen. Nach ihrem Tod hat er keine einzige Nacht mehr dort verbracht.

Jeden Streit zwischen uns Schwestern wusste er mit seinem Salomonischen Urteil „50:50“ zu schlichten. Damit war die Schuldfrage immer klar geteilt und der Gerechtigkeit Genüge getan. Gerechtigkeit war ihm wichtig, wie auch der Schutz von Schwachen. Dies hielt ihn allerdings nicht davon ab, wann immer möglich jemandem einen Bären aufzubinden.

Unser Vater hat aber nicht bloss Sprüchen geklopft, er ist uns immer zur Seite gestanden. Selbst konnte er keine weiterführende Schule besuchen, das lag nicht im Budget von z’Medarsch Familie mit 6 Kindern. Umso wichtiger war es ihm, uns die Ausbildung zu ermöglichen, die wir uns wünschten. Er hat uns immer unterstützt, und zwar ideell und finanziell. Das war seine Frauenförderung im privaten Kreis. Er setzte sich aber auch für Frauen in der Politik ein; - „50:50“ auch hier sein Motto.

Früher ging er bei den Wanderungen so bedächtig und langsam voran, dass man den Eindruck hatte, er würde nie müde werden und kein Gelände wäre ihm je zu steil oder kein Weg zu weit… Aber z‘Furrustuzi oder Weg zur Kirche wurden in den letzen Jahren immer steiler und länger für ihn. Er musste immer mehr „hibschli machu“ und eine Pause einlegen.

Das Autofahren war so eine Sache in seinem Leben. Er hat uns allen dreien das Autofahren beigebracht – wir durften mit ihm sämtliche Tärbiner Forststrassen vor– und rückwärts fahren. Weil er das Permis erst mit fast 50 gemacht hatte – konnte er dies erst mit 90 abgegeben. Wir, und mit uns wohl das ganze Dorf, atmeten auf.

Unser Vater hat gerne ein Glas getrunken – eigentlich noch lieber zwei. Am liebsten war ihm der Einheimische. Wann immer wir ihm einen feinen Tropfen von sonst wo präsentierten war sein Urteil: „Nit schlächt aber ische ischt besser“.

„Merci de und Sorg hä“ so verabschiedete er sich immer von uns. Euch allen, die mit ihm ein Stück des Weges gegangen sind, die mit ihm ein Gläschen getrunken haben oder ihm auf dem Balkon zugewinkt haben: „Merci de und Sorg hä“


✞ Lukas Zeiter (08. Dez. 2020)

Lukas wurde am 12. Juli 1948 zusammen mit seiner Zwillingsschwester, Martha geboren. Die Zwillingsgeburt bot es förmlich an die beiden auf die Namen ihrer Eltern zu taufen.

Mit weiteren zehn Geschwistern verbrachte Lüggi eine nach dem Krieg entbehrungsreiche, aber glückliche Kindheit.

Sein liebevolles, ruhiges Wesen und seine Bescheidenheit bescherten ihm den Status des friedliebenden und gutmütigen Bruders, der er zeitlebens für alle blieb.

Hätte jemand aus seinem Umfeld das Bild eines wahren Menschenfreundes umschreiben müssen, alle hätten sie Lüggi als Beispiel genannt.

So wie er in der Familie von allen geliebt und geschätzt wurde, begegnete man ihm auch im Freundes - und Kollegenkreis und auf der Arbeit mit sehr grosser Wertschätzung.

Die Tatsache, dass Lüggi beinahe sein ganzes Berufsleben beim selben Arbeitgeber verbrachte, zeugt von seiner loyalen Art, seiner Kompetenz und seinem hohen Verantwortungsbewusstsein als Maschinenführer.

Was Lüggi machte, das tat er gerne. Es verging wohl kaum ein Tag in seinem Leben, dass er nicht ab und zu eine Melodie vor sich her summte, pfiif oder trommelte Ein Markenzeichen seiner Frohnatur, die er im Tambouren- und Pfeiferverein als treues Vereinsmitglied während 30 Jahren auslebte.

Nicht minder wichtig war ihm dabei die Pflege der Kameradschaft. Ohne sich je in den Vordergrund zu spielen, liebte Lüggi die Gesellschaft, und die Gesellschaft liebte ihn. Seine Kontaktfreudigkeit und Hilfsbereitschaft machten ihn für sein Umfeld, sei es im Jahrgang, im Verein, unter Freunden und Kollegen zu einem Menschen, dem man gerne begegnete. Allen schenkte er ein Lächeln, einen kurzen Schwatz oder eine spontane Einladung auf ein Bier oder auf ein Glas eigenen Wein. Soviel Zeit musste einfach sein, für Dinge, die ihm im Leben wichtig waren.

Als Hobby frönte er dem Rebbau, pflanzte, pflegte und hegte Bäume in seinem Obstgarten. In seiner Naturverbundenheit fand er im geliebten Brunnu einen besonderen Kraftort, der ihm Freude, Musse und Energie schenkte.

Seine grosse Liebe und Zuwendung gehörte aber in seiner 50-jährigen Ehe seiner Gattin Marie - Therese, seiner Tochter Nathalie mit ihrem Gatten Gaston und seinen Grosskindern Jessica und Cédric. Die Ankunft der beiden Enkelkinder verzauberten Lüggi in einen stolzen und strahlenden Grosspapa, der stets Zeit für seine Enkel fand.

Die zahlreichen guten Erinnerungen an Lüggi mögen uns allen Trost und Kraftquelle sein. Bleibt sein Platz künftig  auch leer, in unseren Herzen soll und wird er weiterleben.

Er ruhe im Frieden!


✞ Arnold Stoffel (20. Nov. 2020)

Liebe Papa

Es ist schwer zu fassen, was unfassbar ist. So überraschend müssen wir von dir Abschied nehmen. Zurück bleiben ganz viele schöne, kostbare Erinnerungen an einen herzensguten Menschen.

Du warst immer für uns da, mit vielen guten Ratschlägen und Taten. Du hast dich so liebevoll um uns gekümmert und das Tragen wir in unserem Herzen weiter.

Deine Orte in den Bodmen, im Garten in den Bitzinen und in den Reben waren  wichtige Rückzugs und Kraftorte für dich.

Deine Hände waren fleissig umso wichtiger war es für dich es auch mal gemütlicher zu nehmen, ob zu Hause oder auf der Strasse. Für "än Hengert" hattest du dir immer Zeit genommen, was vielen Menschen in guter Erinnerung bleiben wird.
Die letzten drei Jahre waren nicht immer einfach für dich, doch mit viel Kraft und Mut hast du die schweren Lasten getragen. Mama hat dich dabei mit viel Liebe und Geduld stets unterstützt. An dieser Stelle möchten wir Mama danken, für alles, was sie die letzten Jahre für Papa getan hat.

Deine Frau, deine Kinder und Enkelkinder hast du immer auf Händen getragen.
Deine Enkelkinder Michelle, Jan, Julian, Maria, Sophia und Jonathan können es nicht begreifen, dass ihr gelieber Opa nicht mehr da ist. Deine geduldige, ruhige Art haben sie immer sehr geschätzt und deine Umarmungen werden ihnen fehlen, wie uns allen auch.

Lieber Arnold, lieber Papa und lieber Opa danke für die wunderbaren Jahre.

Wir vermissen dich

In Liebe deine Familie
Unvergesslich bleiben uns deine gelben Liederkassetten - wir hören nun dein Lieblingslied - lasst uns in Gedanken versinken.